Im Rahmen eines aktuellen Projektes beschäftige ich mich mit neuen Technologien, unter anderen NFC und RFID Chips. Immer wieder ist nicht klar, wo genau der Unterschied zwischen diesen beiden Begriffen ist, daher hier eine kurze Erläuterung.

Hinweis: Summary am Ende

Kurze Einführung der Technologie:

Die Grundidee besteht darin Informationen kabellos zu übertragen. Dafür muss mindestens ein Kommunikationspartner aktiv sein, also die Kommunikation anregen. Der andere Partner kann ein z.B. ein Chip ohne Energieversorgung sein.  Dieser passive Teil wird auch Transponder (=Transmitter&Responder) oder umgangssprachlich “Funketikette” genannt.

RFID

RFID funktioniert über Radiowellen, was der Name  “radio-frequency identification” (RFID) bereits vermuten lässt. Vielmehr sagt die Bezeichnung RFID allerdings nicht aus, da es ein sehr breites Angebot an verschiedenen Chips und Lesegeräten gibt. Im wesentlichen unterscheiden sich die Techniken durch Speicherkapazität, Herstellverfahren, Kosten, Frequenzbereich und durch die Reichweite.

Was ist nun NFC?

Near-Field-Communication oder auf Deutsch “Nahfeldkopplung“, basiert auf der RFID Technologie und zeichnet sich durch ein spezielles Kopplungsverfahren aus, dass in einem Standard genormt ist ( ISO 14443, 18092, 21481 ). Dabei ist neben dem Kopplungsverfahren acuh das der Frequenzbereich festgelegt. (135 kHz; 13,56 MHz nach ISO 18000-2, -3; 22536).

Das kann man sich ähnlich wie beim Radioempfang im Auto vorstellen: Einigt man sich auf ein Frequenzband (z.B. 107,7) kann Radiosender und Autofahrer kommunizieren, diese Normierung ist zunächst für NFC getroffen. Übrigens, die Radiofrequenz 107,7 ist tatsächlich 107,7 MHz (Megahertz).

Neben der aktiv-passiv Kommunikation zwischen z.B. einem Smartphone und einem Transponder ist ebenfalls eine aktiv-aktiv Kommunikation möglich. Zum Beispiel zwischen der Kasse im Supermarkt und dem NFC-Handy als Bezahlvorgang. Der NFC Standard regelt ebenfalls den Ablauf des “Handshake”, der eine sichere Verbindung herstellt und zum Beispiel eine Zahlungsabwicklung durchführt. Der Anwendungsfall von NFC sind sichere Kommunkationsvorgänge. Entsprechend ist auch nur eine sehr kurze Distanz für die Technologie gewünscht: Laut Norm. max. 10 cm.

Bedenken der Sicherheit

Die aus der Presse bekannten Bedenken sind berechtigt und treten bei der Verwendung von passiven Transmittern auf. Zum Beispiel erhalten die meisten modernen Kreditkarten bereits NFC Chips zur kontaktlosen Bezahlung (zu erkennen an einem Wifi ähnlichen Symbol). Da Transmitter (Kreditkarte) keine Rechenleistung mitbringen sind die Sicherungsmöglichkeiten sehr beschränkt. Quasi jeder kann die Kreditkarte auslesen und den Inhalt des Transponders kopieren, sofern er nahe genug an das Gerät heran kommt. Nach diesem Prinzip wurden bereits Fahrzeuge gestohlen, deren Schlüssel mit NFC funktioniert.

Zusammenfassung

Zusammenfassend ist NFC eine genormte Spezialisierung der RFID Technik, die speziell für kurze Distanzen (max. 10cm) und sichere Datenübertragung entwickelt wurde. Die Standardisierung ermöglicht es verschiedenen Herstellern zusammenarbeiten und zum Beispiel Kreditkarten mit Kassensystemen kommunizieren zu lassen. Gerade passive Partner,  wie die Kreditkarte bringen ein Sicherheitsrisiko mit das bedacht werden sollte.

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